Simon ist 35 Jahre alt, arbeitet als Ingenieur der Erneuerbaren Energien. Er ist seit 2 Jahren verwitwet und allein erziehender Vater. Wir möchten wissen, wie Tamalpa in seinem Leben wirkt.
Du bist allein erziehender Vater. Wie kriegst du es zeitlich hin, dir die Zeit für die intensive Ausbildung zu nehmen? Ist die intensive Ausbildung im Alltag eine Last oder ein Segen für dich?
Dadurch, dass die Treffen immer am Wochenende sind, geht es ganz gut, dass ich eine Betreuung finde. Und gerade bei dem zeitintensiven Selbstportrait-Malen war mein Sohn auch einfach mit dabei und hat parallel was anderes gemalt. Es war mir wichtig. Ich habe mir dafür die Zeit genommen. Wenn etwas wichtig ist, dann findet man dafür auch die Zeit.
Was waren die Gründe, warum du dich für das 1. Level der Tamalpa-Ausbildung entschieden hast?
Das war primär, dass ich mich selbst um mich kümmern wollte und in meinem persönlichen Prozess weiterkommen wollte. Ich wollte die Trauer um meine verstorbene Frau verarbeiten. Und ich wollte ausprobieren, ob ich durch Tamalpa etwas an meinem starken Stottern verändern kann.
Findest du in dem Basisjahr, wonach du gesucht hast?
Ja, ich habe da gefunden, was ich gesucht habe. Jeder kann in der Tamalpa-Arbeit mit seinen eigenen Themen sein. An ihnen für sich und miteinander arbeiten. Diese Kombination aus Bewegung, Schreiben und Malen - einfach wunderbar, um auf eine nicht-kopfige Weise, sich mit seinen Themen auseinanderzusetzen. Dort weiterzukommen.
Was denkst du, denkt dein Sohn darüber, dass du tanzt? Oder was denkst du, er wird später seinen Freunden und Freundinnen darüber erzählen?
Naja, ich denke für ihn mit sechs Jahren ist das ganz normal. Ich weiß gar nicht, ob er das groß erzählt und erzählen wird. (Simon lacht) Obwohl doch, er erzählt sehr viel. Und gerne. Ich wünsche mir, dass er auch Tanz als Ausdrucksform für Gefühle und Emotionen und vielleicht auch als Ventil, um Sachen zu verarbeiten, mitnimmt. Dass man im freien Tanz einfach Spaß und Raum für Gefühle haben kann.